Talente am ersten Advent

DSP-Freispringchampionat in Ellwangen-Röhlingen

Nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause lebte am ersten Adventssonntag eine Tradition wieder auf, die von den Züchtern und den Ausbildern junger Pferde schmerzlich vermisst worden war: das Freispringchampionat in Ellwangen-Röhlingen. Drei- und vierjährige Deutsche Sportpferde wetteiferten um den Titel des Champions, wobei die Dreijährigen mit 17 Starten die zahlenmäßig stärkere Gruppe stellten. So hochkarätig wie die Starterfelder der Championate, die in diesem Jahr erstmals unter der Regie von Franz Fuchs jun., dem neuen Vorsitzenden des Pferdezuchtvereins Aalen-Ellwangen stattfand, war auch die Jury besetzt: Die beiden DSP-Körkommissare Olaf Peters und Andy Witzemann hatten sich ebenso auf den Weg in den Osten Württembergs gemacht wie Vermarktungsspezialist Günther Karle. Sie dürften es nicht bereut haben, bekamen sie doch eine ganze Reihe hoch talentierter Springpferde zu sehen.

 

Vom Auktionsfohlen zur Championesse

Bei den Dreijährigen fiel die Entscheidung denkbar knapp aus. Am Ende hatte Chakira P, einst Kandidatin der DSP-Elite-Fohlenauktion in Nördlingen, die Nase vorn. Die im brandenburg-anhaltinischen Kalbe von der Pietscher GbR gezogene Braune vom Schockemöhle-Hengst Chacfly PS aus einer Abke-Mutter, die von Patricia Ballas nach Ellwangen gebracht wurde, erhielt für ihre Manier am Sprung die Note 9,4, fürs Vermögen zückten die Richter die 8,8, was als Endnote die 9,1 bedeutete. Ebenfalls mit einer 9,4 als Teilnote für seine Manier, dazu mit der 8,7 für sein Vermögen wurde Clear Round Rudi vom Juroren-Trio bedacht. Die Endnote 9,05 bedeutete den Titel des Vize-Champions für den aus dem Zuchtgebiet Bayern stammenden Fuchswallach von Candy de Nantuel-Converter aus der Zucht und im Besitz von Dr. Wolfgang und Miriam Gaub, dem man für die Zukunft im Parcours wüscht, der Name sei Programm.

 

Auf den Hufspuren des Vaters

Souveräner Sieger der Vierjährigen wurde Chubbylou. Mit ihm schließt sich ein Kreis, denn der Schwarzbraune, der vom Zweiten Vorsitzenden des veranstaltenden Zuchtvereins Josef Mayer aus einer Loving Dancer-Stute gezogen wurde, ist ein Sohn des Chubakko. Und dieser Holsteiner Hengst, der inzwischen zur Kollektion der Station Beerbaum gehört und neunjährig bereits in der internationalen S-Klasse angekommen ist, begann seine Vererber-Karriere bekanntlich in Diensten des baden-württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach und wurde auf dessen Servicestation in Ellwangen eingesetzt. Nun vertreten ihn seine Nachkommen in seiner ehemaligen Heimat. Und wie! Denn auch in Sachen „Technik“ glänzte Chubbylou mit der Note 8,8, der besten des Feldes für dieses Kriterium – seine Gesamtnote: 9,15.

Mit dem Endergebnis von 8,95 teilten sich zwei Pferde den Silberrang in der zwölf Starter starken Konkurrenz der Vierjährigen. Zum einen Casino Pilot, ein in Bayern gezogener Wallach von Casino Berlin-Lyjanero. Die Einzelnoten des Schwarzbraunen, dessen Züchter und Besitzer Wolfgang Regele ist: 9,4 fürs Vermögen, 8,5 für die Technik am und überm Sprung. Der Zweite im Duo der Vize-Champions war der in Baden-Württemberg von der Zuchtgemeinschaft Karin Hess-Müller und Bernd Müller gezogene Colorado. Der Sohn des 2013 in der Stuttgarter Schleyer-Halle als „DSP-Masters-Hengst“ ausgezeichneten Colorit hat eine Chambertin-Tochter zur Mutter. 9,5 zückte die Jury fürs Vermögen des Dunkelbraunen, 8,4 für seine Technik.

Fazit aus Röhlingen: Herausragende Talente für den Parcours wurden bei diesen DSP-Championaten präsentiert. Die Freiluft-Saison 2023, für die meisten der Youngster die erste unter dem Sattel, kann kommen!

Video Chubbylou

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