Süddeutsche Körung der Kleinpferde und Spezialpferderassen in München

Zum dritten Mal richtete der Bayerische Zuchtverband für Kleinpferde- und Spezialpferderassen e.V. die süddeutsche Körung aus. Novum ist, dass sie erstmalig ab diesem Jahr im Frühjahr ausgetragen wird. Auch in diesem Jahr galt coronabedingt das Motto- klein aber fein- bezüglicher der Besucherzahlen, aber nicht bei der Qualität und Quantität der vorgestellten Hengste.

Die Idee, mit der Rotation der Körung, in einer Regelmäßigkeit den Züchtern eine Süddeutsche Körung in ihrer Nähe zu ermöglichen, scheint sich weiterhin zu bewähren und gut angenommen zu werden. Mit einem genannten Lot von achtundvierzig Hengsten, von denen schlussendlich einundvierzig Köraspiranten aufgetrieben wurden, war die Körung eine rundum erfolgreiche Veranstaltung. Drei bereits in Deutschland gekörte Hengste traten extra den Weg nach München an, um das begehrte Prädikat „süddeutsch anerkannt“ zu erhalten. Mit siebzehn unterschiedlichen Rassen erwiese sich die Süddeutsche Körung einmal mehr als Fest der hippologischen Vielfalt. Von acht angetretenen Hengsten im Ring der Spezialpferderassen wurden sechs Hengste gekört und einer erhielt die begehrte Prämie. In zweiten Ring der Sportponyrassen traten zwanzig Junghengste an, zehn erhielten ein positives Körurteil, zwei den Prämientitel. Das dritte aufgetriebene Lot der Veranstaltung waren die Freizeitponyrassen. Fünfzehn Hengste stellten sich hier der Kommission. Neun erhielten das Prädikat gekört, drei von ihnen können sich über eine Prämie erfreuen.

Als süddeutscher Kommissionsvertreter konnte der Zuchtleiter Christian Kubitz aus Sachsen- Thüringen gewonnen werden, der gemeinsam mit der bayerischen Zuchtleiterin, Béatrice Zimmermann, und der bestehenden Kommission die Junghengste nach den einzelnen Kriterien beurteilen. Der Siegerhengst des Spezialpferderassen Lotes, war der in Argentinien gezogene Criollo-Hengst „Las Cañas Maestro“, welcher in jeder Vorstellung die Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Braunsiabellfalbe präsentierte sich mit einem wunderbaren Typ, bei gleichmäßigem Seitenbild. In der Präsentation des Freilaufens unterstrich der bereits leistungsgeprüfte Hengst den ersten Eindruck. Der Ganggewaltige Nachkomme des Las Cañas Mate Amargo wurde zurecht süddeutsch prämiert und erhielt die Siegerschärpe der Spezialpferderassen. Stolzer Besitzer dieses Hengstes ist Benjamin Philipp aus Schöllnach. Dieser erhielt für seinen Erfolg die Züchtermedaille der FN. Der Reservetitel der Spezialpferderassen ging an den ansprechend linierten und sich äußerst leichtfüßig und locker bewegenden Huzulenhengst „Oman- W (Polan)“ (v. Len (Polan- Nokturn (Gurgul), vorgestellt von Marko Maaß aus Zoblitz. Weitere gekörte Hengste sind der Lusitanohengst „Erasmus“ (Bes.: Daniela Brandhofer, Irschenberg), der Lipizzanerhengst „Maestoso XXXIII-26“ (Bes.: Natali Stieglbauer, Bierbach) und das American Miniature Horse „Som Aragons Martin“ (Bes.: Chiara Dufner, Dauchingen).

Zum gefeierten Prämienhengst und Siegerhengst des anschließenden Sportpony-Lots avancierte der dreijährige Welsh Hengst- Sektion D „Meisterhofs Tatonka“. Großrahmig und mit sehr viel Ausdruck und Rassetyp ausgestattet, präsentierte sich der Sohn des Felinmor Triple Crown, aus der Prämienanwärterin Fronarth Rosary. Neben der Siegerschärpe konnten die Züchter und Besitzer Rupert und Johann Nutz (Teisendorf) auch die Schärpe für den Rassesieger der Welsh Hengste entgegennehmen. Durch Frau Petz, stellvertretend für das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erhielt Familie Nutz die staatliche Züchtermedaille in Silber. Mit dem auffallendem Cremellofarbenen „Mr. Blue Eyes“, einem Sohn des FS. Mr. Right, stellte Susanne Clemens-Dötsch, den Rassesieger der Deutschen Reitponys, sowie den Reservesieger der Sportponys. Dieser Junghengste präsentierte sich in allen drei Grundgangarten mit exzellenter Gangmechanik.

Von fünfzehn vorgestellten Freizeitponyhengsten, erhielten neun ein positives Körurteil bzw. Anerkennungsurteil. Stephan Elmer aus Chieming stellte mit seinem dreijährigen Shetland Pony Hengst (unter 87 cm) „Elmhorst Mascapone“ einmal mehr einen hervorragenden und bestechenden Siegerhengst, sowie den Sieger der Rasse Shetlandponys. Vater des Braunisabellschecken ist Prämienhengst Elmhorst Moneymaker, die Mutter, die Staatsprämienstute Fine & Smart van Stal Brammelo. Auch Herrn Elmer wurde für seinen selbstgezogenen Junghengst die staatliche Züchtermedaille in Silber übergeben.  Nicht weniger imposant und hervorragend war der prämierte Reservesiegerhengst „Nevada v. h. Hoornerveen“. Der von Peter Seitle (Karlshuld) ausgestellte dreijährige Shetlandponyhengst bestach nicht nur durch seinen Typ, sondern auch durch seine Substanz und Bewegung. Als dritter Prämienhengst im letzten Lot des Tages wurde der zweite Hengst von Stephan Elmer, „Elmhorst Merlot“ benannt.

Der reibungslose Ablauf und die gute Atmosphäre während der Körveranstaltung waren eine gelungene Einstimmung auf den Beginn der neuen Veranstaltungs- und Zuchtsaison. Allen Aktiven und Helfern der gelungenen Körung in Riem sei herzlichst gedankt.

                                                                                                              Text: Béatrice Zimmermann, LfL-ITZ Grub