Mit einem lachenden und einem weinenden Auge machten sich die süddeutschen Ponyzüchter auf den Weg nach Alsfeld. Letztmalig begrüßte der Verband der Pony- und Kleinpferdezüchter Hessen die Köraspiranten auf dieser Anlage. Das bekannte und beliebte Zentrum von Zucht und Sport wird für neue Aufgaben außerhalb des Pferdesports umgewidmet und somit für zukünftige züchterische Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehen. Die über alle Rassen hinweg dargebotene Qualität wusste anlässlich dieser finalen Veranstaltung qualitativ zu überzeugen und konnte einen äußerst eindrucksvollen Schlusspunkt der züchterischen Aktivität am Standort Alsfeld setzen.
53 Junghengste traten auf dem Körparkett an und bewarben sich um die vorläufige Zuchtzulassung sowie die Möglichkeit der Süddeutschen Prämierung. Den Körkommissionen, bestehend aus der Kommissions- sowie Zuchtleiterin aus dem Zuchtgebiet Hessen Antje Römer-Stauber, der Zuchtleiterin der Pony- und Spezialpferdezuchten aus Bayern Béatrice Zimmermann sowie den individuellen Rassevertretern wurden bestens herausgebrachte Junghengste präsentiert.
Der erste Tag der Körung war den Sportponyrassen vorbehalten. Von dreizehn vorgestellten Hengsten konnten sechs mit dem Prädikat „gekört“ die wohlverdiente Heimreise antreten, zwei dieser jungen Zuchtaspiranten wussten zudem mit dem zusätzlichen Prädikat „prämiert“ zu glänzen.
Als Siegerhengst der Sportponyrassen konnte ein Junghengst der Rasse Fjordpferd auftrumpfen. Der Sohn des Giersbergs Tjure aus der Zucht von Monika Bauschbach und ausgestellt von der Burkhard und Katharina Neuß GbR wusste vollends zu überzeugen. Im Seitenbild beeindruckte dieser typvolle Braunfalbe mit viel Körperharmonie, einer guten Dreiteilung und Körperschluss. In den schwungvollen Bewegungen zeigte er sich mit Takt, viel Raumgriff sowie Abdruck aus dem Hinterbein und konnte auch am Sprung mit guten Reflexen und der benötigten Übersicht beeindrucken.
Als Bewegungskünstler muss der erste Reservesieger der Sportponyrassen als auch gleichzeitiger Rassesieger der Deutschen Reitponys herausgestellt werden. Gezogen bei der Zuchtgemeinschaft Hinnemann u. Verfürth in Rheinberg, nun im Besitz von Josy Schultze aus Hagen, konnte dieser Nachwuchsvererber vor allem im Trabe brillieren. Der Sohn des Neverland WE zeigte sich in den schwungvollen Grundgarten stets sicher im Takt mit viel Raumgewinn und Mechanik im Vorderbein sowie aktiv unterfußendem Hinterbein bei steter Bergauftendenz.